Immer wieder diese Fragen:
„Warum passiert das immer MIR?“
„Warum passiert mir DAS immer wieder?“
„Warum kann es nicht einfach mal LEICHT sein für mich?“
Kennst du diese Fragen auch?
Ich hatte sie lange Jahre als stetige Begleiter auf meiner Schulter sitzen. Mal zusammen und mal einzeln.
Ja, ich gebe es zu, ich war eine richtige Quengel-Liese (so nennt man bei uns vorwiegend weibliche Menschen, die immer zu am Jammern sind). Einmal sogar sagte ein Arbeitskollege zu mir, als ich mal wieder dabei war mich auszulassen, ich könne das doch nicht so schwarzsehen.
Dazu musst du wissen, dass ich es noch nie leiden konnte, wenn mir jemand sagte, dass ich etwas NICHT tun solle. Vor diesem Hintergrund, was glaubst du, habe ich meinem Kollegen als Antwort gegeben?
Genau! „DOCH, kann ich!“, entgegnete ich ihm trotzig.
Heute habe ich diese Fragen von oben nicht mehr als ständige Souffleusen auf meinen Schultern sitzen. Heute begegnen sie mir zumeist von meinen Gegenübern.
Doch anstatt ihnen darauf Antworten zu geben, die ungefähr so lauten könnten:
„Warum passiert das immer MIR?“àDu kennst nicht alle Geschichten aller Menschen und weißt daher nicht, ob das wirklich immer nur dir passiert.
„Warum passiert mir DAS immer wieder?“àKinder, die laufen lernen, fragen sich auch nicht, warum sie ständig hinfallen, wenn sie es versuchen. Sie machen einfach weiter und trainieren neben ihren Muskeln auch ihr neues Gleichgewicht, da sich ihr Schwerpunkt verlagert.
„Warum kann es nicht einfach mal LEICHT sein für mich?“àHast du das Gleiche schon mal ohne deine schweren Gedanken versucht? Ich könnte mir vorstellen, dass es alleine dadurch schon leichter wird.
Ich erzähle meinen Gegenübern gerne eine kleine Geschichte über Energie.
Denn seit ich vor mehr als sieben Jahren mit Zhineng Qigong (ausgesprochen „Schineng Tschigung“) hat sich meine Perspektive stark verändert. Und das ebenfalls ohne, dass mir jemand sagen musste, wie ich zu denken habe oder nicht.
Ich habe durch diese Form der meditativen Bewegung etwas Entscheidendes gelernt, was ich ganz einfach in mein alltägliches Leben einbinden konnte. Ich traue es mich fast gar nicht sagen, denn es ist wirklich schlicht und ergreifend simpel. Doch wenn ich es dir nicht sage, macht dieser ganze Artikel hier relativ wenig Sinn. Also bist du bereit?
Gut, dann setzte dich am besten bequem hin, nimm‘ dir noch eine Tasse Kaffee oder Tee und halte dich fest, denn jetzt kommt’s:
Energie fließt immer vorwärts!
Was? Ich sagte doch, dass es simpel ist! Aber du hast recht, das alleine macht noch keine Geschichte.
Also, wie Wasser kann auch Energie immer nur vorwärts fließen. Was hat das aber nun mit den Fragen zu tun, die ich eingangs aufs Tablett gebracht habe?
Sehr viel, denn alleine das Wort „warum“ hat lediglich eine vergangenheitsbezogene Komponente. Mit diesem Fragewort will ich herausfinden, weshalb eine Situation so eingetreten ist, wie sie es ist.
Das macht in so gut wie allen Situationen, in denen eine Frage mit «warum» beginnt, keinen Sinn, denn diese Situation ist bereits geschehen. Sie ist ein Fakt und nicht mehr abwendbar. Und die Analyse, wie sie überhaupt eintreten konnte, macht ebenso keinen Sinn. Denn woher willst du wissen, dass es genau einen Aspekt gibt, der dazu geführt hat und den du dann auch noch findest?
Viele Punkte führen zu einem Ereignis. Manche davon liegen in unserer Macht, sie zu verändern, doch die meisten davon eben nicht. Versuchst du also, die Vergangenheit zu verändern (was sogar in den Filmen mit Zeitreisen grundsätzlich nicht das gewünschte Ergebnis hervorbringt), richtest du deine Energie nach hinten.
Das hat ungefähr so viel Effekt, wie Wasser aus einem leckgeschlagenen Boot zu schöpfen. Es macht Aufwand und bringt unter dem Strich nüscht.
Ok, jetzt hast du wahrscheinlich einen guten Eindruck darüber gewonnen, warum es wenig Sinn macht, ständig deine Vergangenheit zu analysieren.
Doch was könntest du stattdessen tun? Die Antwort darauf ist ebenfalls wieder so simpel wie einfach:
Halte deine Energie im Hier und Jetzt mit einem Ausblick nach vorne.
Das erreichst du am ehesten mit dem kleinen Fragewort «wie».
Wie kann ich es möglich machen? Wie könnte es auch funktionieren? Wie könnte es leichter gehen?
Aus energetischer Sicht ist das «Wie» ein sehr öffnendes Wort, welches das Hier und Jetzt berücksichtigt. Durch dieses Öffnen beziehst du den Ort, wo du gerade stehst in deine Überlegungen mit ein und schaust von hier aus in die Richtung deiner Möglichkeiten.
Spürst du den Unterschied?
Im Qigong gehe ich aktiv mit meiner Lebensenergie um. Wenn ich die Übungen, die sogenannten Gongs ausübe, habe ich einen Ausgangspunkt, von dem aus ich einen Weg gehe. Wie ich diesen Weg gehe, bestimme ich dabei ganz individuell.
Genau das passiert durch das kleine Wörtchen «wie».
Hierdurch richtest du deine Energie von ganz alleine in die Richtung, in der Bewegung noch möglich ist. Denn in der Vergangenheit ist die Energie ja bereits fest. ;o)
Und es geschieht noch mehr durch diese Bewegung.
Zum einen wirst du durch das Gehen neuer Wege auch immer (mehr) neue Möglichkeiten finden können. Möglichkeiten, die dir vielleicht sonst gar nicht aufgefallen wären und die du dann verpassen würdest.
Und zum anderen bleibst du proaktiv und selbstbestimmt. Denn «warum» hält dich immer in einer Abhängigkeit, so als wärst du ein Opfer der äußeren Umstände. Das bist du aber nicht, wenn du beginnst dich zu bewegen und so neue Wege und Möglichkeiten findest.
Ok, ich würde sagen, jetzt ist der Moment gekommen, wo du das Ganze einfach einmal für dich ausprobieren kannst, was meinst du?
Ich wünsche dir viel Freude beim Wahrnehmen und Entdecken! Hab eine energiereiche Zeit!
Liebste Grüße und bis bald, deine Carina
Du findest mich unter https://carinaschimmel.de