Fernbeziehungen hatten schon vor Corona ihre Herausforderungen. Die globale Pandemie macht es Paaren, die in verschiedenen Ländern leben, nicht einfacher. Durch Reisebeschränkungen entfallen die so heiß ersehnten, geplanten Treffen. Was machen Verliebte, die sich gerade nicht sehen können? Wir verraten, wie Sie sich einander trotz Distanz näher fühlen können und warum das Kontaktverbot sogar förderlich für Ihre Beziehung sein kann.
Wer schon einmal in einer Fernbeziehung war, kennt es: Die unendliche Sehnsucht, das Stundenzählen bis zum Wiedersehen und die unbändige Vorfreude. Nach langer Abstinenz liegen Sie endlich wieder in den Armen des Partners und genießen jede Sekunde miteinander.
Die Leidenschaft ist frisch wie am ersten Tag und der Sex ist großartig. Doch nach dem Wochenende im Liebesrausch stehen Sie am Bahnhof oder Flughafen, müssen wieder Abschied nehmen und bedauern, dass die Zeit schon wieder so schnell vergangen ist. Es ist genau dieser Wechsel zwischen Trennungsschmerz und freudiger Erwartung, der den Reiz einer Liebe auf Distanz ausmacht und eine Fernbeziehung feurig hält.
Liebe kennt doch Grenzen
Doch was, wenn ein Wiedersehen plötzlich nicht mehr möglich ist? Für viele tausende Paare in Fernbeziehungen weltweit wurde das während der Corona Pandemie bittere Realität. Mit den Hashtags #loveisessential und #loveisnottourism haben Paare in internationalen Fernbeziehungen, die coronabedingt zwangsgetrennt wurden, sich für ihr Recht stark gemacht, ihren Partner sehen zu dürfen.
Sehnsucht ist in Fernbeziehungen ein ständiger Begleiter. Die Isolation im Lockdown verstärkt dieses Gefühl nur noch weiter. Hinzu kommt noch die steigende Sorge um die Gesundheit des Partners. Es ist nur natürlich, dass Sie sich alleine und verunsichert fühlen. Vielleicht zweifeln Sie sogar daran, ob Ihre Liebe die Krise überstehen kann. Sie sind nicht alleine! Für viele Paare ist die Corona-Zeit eine wahre Zerreißprobe für ihre Liebe.
5 Tipps für mehr Intimität in Fernbeziehungen
Zwischenzeitlich ist ein Wiedersehen unter Auflagen teilweise wieder möglich, aber längst nicht für alle einsamen Verliebten. Beziehungen weltweit werden gerade auf eine harte Probe gestellt. Befinden Sie sich auch gerade in einer Fernbeziehung und Corona verhindert, dass Sie Ihren Partner sehen können? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie! Wir haben fünf wertvolle Tipps und Tricks zusammengetragen, mit denen Sie einander trotzdem nah sein können, auch wenn Reisen momentan nicht möglich sind.
Wie können Sie dies nun für sich nutzen?
1. Unternehmen Sie etwas zusammen
Gemeinsame Erlebnisse stärken eine Beziehung. Nutzen Sie alle modernen Mittel der Kommunikation, um besondere Momente der Zweisamkeit zu erleben. Wer sagt, dass Sie beide sich nur zu besonderen Anlässen digital verabreden können? Verbringen Sie doch einmal den ganzen Tag zusammen über Skype: Gemeinsames Aufstehen, Kochen, Essen, Spazieren gehen, einen Film auf Netflix ansehen und abends zusammen einschlafen.
Machen Sie alles, was Sie auch tun würden, wenn Sie sich tatsächlich treffen würden. Es sind die kleinen alltäglichen Dinge, die einer Partnerschaft ihr Fundament geben. Auch in einer Fernbeziehung müssen Sie nicht darauf verzichten. Es braucht nur etwas mehr Planung. Der regelmäßige Kontakt schafft Sicherheit, die Sie vor allem in unsicheren Zeiten wie diesen brauchen.
2. Schmieden Sie gemeinsam Zukunftspläne
Zusammen träumen macht Spaß! Überlegen Sie, was Sie unternehmen wollen, sobald wieder Normalität einkehrt. Gibt es etwas, das Sie schon länger auf die lange Bank geschoben haben? Eine gemeinsame Reise vielleicht? Mit dem Geld, das Sie jetzt durch die ausfallenden Besuche und damit anfallenden Reisekosten sparen, können Sie sich etwas ganz Besonderes gönnen. Wo soll das nächste Abenteuer hingehen?
Oder planen Sie Ihre gemeinsame Zukunft. Nutzen Sie die Krise für Veränderungen! Können Sie oder Ihr Partner Ihre Arbeit eventuell digitalisieren? Lässt sich ein Deal mit dem Chef aushandeln, um öfter im Home-Office arbeiten zu können? Das würde Ihnen die Chance geben, in Zukunft öfter ein verlängertes Wochenende beim Partner verbringen zu können. Pläne schmieden verbindet und lenkt vom Alltag ab.
Große Ziele statt Quarantäne-Frust
3. Starten Sie ein gemeinsames Projekt
Glaubt man den sozialen Medien, ist es absolute Pflicht während Corona entweder in Form zu kommen, sich selbstständig zu machen oder wenigstens zu lernen, wie Sie das leckerste Bananenbrot der Welt backen. Wie wäre es, wenn Sie ein Projekt gemeinsam mit Ihrem Partner ins Leben rufen? Ein Blog über die Herausforderungen Ihrer Fernbeziehung vielleicht?
Oder verfolgen Sie ein gemeinsames Ziel und spornen Sie sich gegenseitig an. Gemeinsamer morgendlicher Sport oder ein Online-Kochkurs? Das schafft nicht nur ein gemeinsames Ziel, sondern auch ein gemeinsames Ritual. Rituale schaffen ein Gefühl von Verbundenheit und verkürzen die Wartezeit bis ein Wiedersehen wieder möglich ist.
4. Überraschen Sie sich mit netten Gesten
Ein Gutes hat die Krise ja: Sie entschleunigt unser Leben extrem. So bleibt mehr Zeit für kleine Aufmerksamkeiten. Schreiben Sie Ihrem Partner einen Liebesbrief auf schönem Papier. Das ist wunderbar nostalgisch und romantisch.
Oder überraschen Sie Ihren Partner mit einem kleinen Geschenk: Ein Strauß Blumen oder ein Buch. Dank lokaler Lieferdienste kann fast alles direkt vor die Haustür geliefert werden. Und wer freut sich nicht über ein kleines Geschenk, das von Herzen und von der anderen Seite der Welt kommt?
Fernbeziehung im 21. Jahrhundert
5. Nutzen Sie innovative Technik und Gadgets, die verbinden
Wir wissen nicht erst seit uns ein Virus zwingt, zu Hause zu bleiben, die Vorteile der Online-Welt zu schätzen. Technologie war schon immer ein guter Freund und Unterstützer in Fernbeziehungen. Dank Flatrates können Paare ohne Limit international telefonieren oder jederzeit digitale Liebesbotschaften austauschen.
Mit Zoom und FaceTime wird das Ganze gleich noch eine Nummer intimer. App-Entwickler haben sich besonders dieses Jahr einiges einfallen lassen, um Paaren in Fernbeziehungen, ein besonderes Verbundenheitsgefühl zu schenken. Mit diesen digitalen Liebeshelfern schaffen Sie Nähe, während Reisen noch nicht wieder möglich ist.
- Couple
Diese App wurde speziell für räumlich getrennte Paare entwickelt, um den Kontakt in einer Fernbeziehung zu erleichtern. Neben den vielfältigen Kommunikations-Features können Sie gemeinsam Bilder malen, Spiele zocken oder einen “Thumb-Kiss” austauschen. Wenn Sie beide den Daumen gleichzeitig auflegen, wird ein virtueller Kuss durch Vibration simuliert.
- Kissenger
Wem ein Daumenkuss nicht reicht, für den ist Kissenger das Richtige. Mit diesem Gadget können Sie einen Kuss einmal rund um den Globus zu Ihrem Partner senden. Durch einen druckempfindlichen Sensor an der Silikon-Fläche, imitiert das Gerät die Lippen und den Druck der Liebenden. Zungenküsse sind derzeit damit noch nicht möglich, aber wer weiß, was die Zukunft noch bringt.
- Frebble
Neben dem Küssen ist Händchenhalten die schönste Sache, die Verliebte tun können. In Fernbeziehungen ist das eher schwierig. Doch da schaffen die Entwickler von Frebble Abhilfe. Mit dem kleinen Gadget lässt sich die liebevolle Geste digital simulieren. Beide Partner halten dabei den Frebble während eines Skype-Gesprächs in der Hand. Die Sensoren reagieren auf Druck und geben diesen per Bluetooth an ihr Partnergerät weiter. Das Gerät leuchtet, erwidert den Druck und die Liebenden sind auch über Landesgrenzen hinweg miteinander verbunden.
- Pillow Talk
Für die Romantischen: Die Armbänder von Pillow Talk sind nicht nur ein schickes Accessoire, sondern können noch viel mehr. Durch einen Sensor wird der Herzschlag gemessen und auf das zugehörige Kissen des Partners übertragen. Paare können so in Echtzeit den Herzschlag ihres Liebsten hören, während sie gemeinsam einschlafen.
- Ferngesteuerter Vibrator
Liebe auf Distanz, wenn Reisen nicht möglich ist, bedeutet vor allem erstmal keinen Sex mehr. Mit dem Lush 2 Vibrator von Lovense können Sie die unfreiwillige Durststrecke leicht überbrücken. Der Clue daran: Ihr Partner steuert den Vibrator aus der Ferne. Der Lush 2 kann mittels einer App auch über große Distanzen hinweg bedient werden. Damit ist er das perfekte Tool für alle, die wieder mehr Feuer in ihre Fernbeziehung bringen wollen
Fernbeziehung während Corona - Fluch oder Segen?
Die globale Pandemie stürzt Liebende in extreme Situationen. Einerseits können sich Paare in internationalen Fernbeziehungen auf unbestimmte Zeit gar nicht mehr persönlich sehen. Andererseits sorgt das ständige Aufeinandersitzen in Hausquarantäne für einige Spannungen in normalen Beziehungen. Viele Partnerschaften leiden unter Corona. Die emotionale Belastung ist sehr hoch und Menschen neigen dazu in Extremsituationen ihre Unsicherheiten und negativen Gefühle auf den Partner zu projizieren.
Experten rechnen sogar mit einer Scheidungswelle im nächsten Jahr. Ist es dann vielleicht sogar förderlich, diese belastende Zeit nicht zusammen mit dem Partner aussitzen zu müssen, sondern räumlich getrennt zu sein? Sehen Sie Ihre unfreiwillige Trennung als Chance, die Ereignisse in der Welt in Ruhe zu verarbeiten. Freuen Sie sich auf mehr Zeit mit Ihrem Partner, wenn ich Ihre Stimmungslage und die Lage im Außen wieder normalisiert haben.
Sie haben einen klaren Vorteil in dieser herausfordernden Situation: Sie haben bereits Übung! Sie haben Ihre Beziehung auch bislang über Kontinente hinweg gemeistert. Mit ein bisschen Kreativität und unseren Tipps können Sie trotz fehlender körperlicher Nähe gestärkt aus der Krise gehen. Nutzen Sie die Zeit und machen Sie das Beste daraus. Bessere Zeiten kommen garantiert. Jede Herausforderung ist bekanntlich auch immer eine Chance.
Autor: Beziehungscoach Jörg Scholler
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