Allein die Vorgeschichte, wie es 2017 zu meiner ersten Sri Lanka-Reise kam, ist schon kurios genug. Doch sollte es noch ver-rückter kommen.
Ver-rückt im wahrsten Sinne des Wortes, weil die Geschehnisse der nächsten Jahre die
„sicheren Säulen meines Lebens“ tatsächlich verschoben haben ….
Am letzten Tag meiner ersten Ayurveda Kur habe ich nur geweint.
Ich wollte Sri Lanka nicht verlassen.
Der Gedanke an die Abreise erschien mir unerträglich; er hat mir mein Herz zerrissen.
In Wien angekommen wusste ich, ich muss sofort wieder hin.
So habe ich all meine restlichen 10 Urlaubstage genommen und bin nur 2 ½ Monate später
erneut nach Sri Lanka geflogen und habe erneut eine Reise von knapp 24 Stunden und
ca. 8.000 km auf mich genommen.
Im Hause meiner deutschen Vermieterin habe ich mich aus diversen Gründen überhaupt nicht wohl gefühlt.
Am letzten Tag war ich mit Gayan verabredet. Einem Masseur, den ich während meiner Kur im Sommer kennengelernt habe.
Er spürte sofort mein Unbehagen und fragte mich nach dem Grund.
Nach meinen Erzählungen lud er mich auf eine Motorradfahrt ein; ohne mir zu verraten, wohin es gehen sollte.
Wir fuhren mitten durch den Dschungel, auf schmalen einsamen Wegen.
In keinem Moment hatte ich Angst, obwohl ich weder Gayan näher kannte, noch war mir das Land zum damaligen Zeitpunkt vertraut.
Gayan brachte mich zu einem wunderschönen Resort. Dies wollte er mir zeigen – als mögliche Unterkunft für meinen nächsten Sri Lanka Urlaub.
Dieses Ayurveda Hotel gehört einer lieben Dame aus Österreich, die schon seit Jahren auf der Insel lebt und mit einem Singhalesen verheiratet ist.
Sie führte mich herum – ich fühlte mich wie im Paradies.
Als wir beim Pool ankamen, mit einem traumhaften Blick auf den Bentota Fluss, stiegen mir schon wieder Tränen in meine Augen. Im selben Moment bot mir Barbara einen Job als Gästebetreuerin an.
Als ich zwei Tage später in Wien ankam, wusste ich, dass ich dieses Angebot annehmen und für ½ Jahr nach Sri Lanka gehen würde.
Ich kündigte meinen Job, verkaufte mein Auto und reduzierte bestmöglich meine Fixkosten.
Von Mai bis Oktober 2018 lebte und arbeitete ich auf Sri Lanka.
In diesen Monaten habe ich meine Liebe zum Fotografieren und meine Faszination für Stoffe entdeckt.
Ich habe mehrere Webereien kennengelernt, in denen die farbenprächtigsten Stoffe per Hand gewebt werden.
Mit meinem Einkauf dieser Webstoffe (die ich für die Innenseiten meiner SISSNER Taschen verwende) unterstütze ich die Firma Selyn, die erste und seit über 25 Jahren einzige bio-zertifizierte Weberei auf Sri Lanka.
Die Firma Selyn mit Sitz in der Landesmitte hat zum Beispiel auf ihrem sehr weitläufigen Produktionsareal einen Kindergarten und eine Schule errichtet, welche die Kinder der Mitarbeiterinnen tagsüber kostenlos besuchen können. Weiter wird den Näherinnen ihre Arbeit in klimatisierten Arbeitshallen wesentlich erleichtert. Auch gibt es kleine Wohneinheiten, die denjenigen Mitarbeitern ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt werden, die bedingt durch einen weiten stundenlangen Heimweg nur am Wochenende zu ihren Familien fahren können.
Heute, 2 Jahre später, bin ich glückliche Unternehmerin und habe vor wenigen Wochen meine eigene Stoffkollektion kreiert, zu der mich meine Fotos von Sri Lanka inspiriert haben.
Natürlich erlebe ich in meiner Selbständigkeit besonders gute und dann wieder herausfordernde Tage – das ist der Lauf des Lebens.
Doch in keinem einzigen Moment habe ich es bereut, mich all meinen Herzensimpulsen hingegeben zu haben und ihnen gefolgt zu sein.
WÄRE ich damals im Jahre 2017 nicht gleich wieder nach Sri Lanka geflogen…
HÄTTE ich damals Gayan nicht von meiner Unzufriedenheit mit der deutschen Vermieterin erzählt…
HÄTTE mich Gayan damals nicht zu Barbara gebracht….
HÄTTE ich damals meinen Tränen nicht freien Lauf gelassen, sodass Barbara meine Verbindung und Begeisterung zu Sri Lanka sehen und spüren konnte…
HÄTTE ich damals nicht den Mut aufgebracht, mit 52 Jahren meinen Job zu kündigen (in dem ich übrigens sehr unglücklich war…) und WÄRE ich nicht für ½ Jahr nach Sri Lanka gegangen….
Ich habe bewusst diese Worte GROSS geschrieben, um ganz deutlich hervor zu heben, wie maßgeblich es ist, seinen Herzensimpulsen zu folgen. Ja, manchmal braucht es eine gehörige Portion Mut, denn niemand kann Einem einen „guten Verlauf des Abenteuers“ garantieren.
Doch traut man sich (egal in welchem Alter), seine Komfortzone zu verlassen, wird man jedenfalls reich belohnt. Schließlich sind es unsere Lebenslust und gemachten Erfahrungen, die unser Sein mit Werten und Sinnhaftigkeit erfüllen.
Einige Worte über mich:
Zeit meines Lebens liebe ich den kreativen Ausdruck auf unterschiedliche Art und Weise. Nach der Matura war ich lange Jahre im kaufmännischen Bereich tätig. Meinen ersten Schritt in die Selbständigkeit setzte ich 2001 und eröffnete mein Teefachgeschäft, das ich 10 Jahre lang mit größter Freude führte. Darauf folgten weitere Jahre im Verkauf.
Heute bin ich zutiefst dankbar für meinen Mut und meine Zuversicht,
meinen Herzensimpulsen vertrauensvoll zu folgen. Ich greife die Schönheiten unserer Welt, wie ich sie mit meinen Fotos und Worten empfinde, auf und gebe sie in Form meiner SISSNER Taschen & Accessoires weiter.
An alle Menschen, die sich von der Magie, der Farbenpracht und der Lebensfreude meiner SISSNER Produkte berühren und mitnehmen lassen möchten.
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